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MADAME MONSIEUR – Basler Münster 2002
Tanz Musik Architektur
Basel ist die sechste Station in der Entwicklung von MADAME
MONSIEUR, nach Rom und den vier Kulturhauptstädten
Europas 2000, Krakau, Bergen, Prag und Avignon.
In jeder Station wurde die universelle Rahmenhandlung,
eben jene Geschichte vom "Madame" und "Monsieur",
in die Räume vor Ort integriert. So entstanden bisher
sechs unterschiedliche Darstellungen von ein und demselben
Thema, in den verschiedenen Welten der bespielten Örtlichkeiten.
Das Projekt ist als Forschungsprojekt aufzufassen, es
versucht die Strukturen, die in den Architekturen versteckt
sind, herauszuarbeiten, es begreift sich als eine Phänomenologie
der Räume. Das Projekt suchte geradezu Orte mit grossem
Prestige, um sich mit dem "Image" dieser Orte
und deren wahrer Erscheinung spielerisch auseinanderzusetzen.
In Basel nimmt MADAME MONSIEUR mit Sensibilität auf
die Räumlichkeiten im Münsterbezirk bezug. Die
folgenden vier Räume dienten als Aufführungsorte:
der Kreuzgang, der Münstersaal, der Konzilraum und
schliesslich der Hochchor im Münster.
Der Kreuzgang, mit seiner architektonischen Aufforderung
zum Wandeln, bietet sich für die erste Station an,
sie behandelt den Raum als Begegnungsort. Die Stationen
zwei und drei finden sich im Bischofshof: Der Münstersaal,
ein Raum von einfacher Geschlossenheit, diente der Darstellung
des unausgesprochenen Wortes; das Thema des dritten Raumes,
dem Konzilraum, der schon als Tagungsort der römischen
Kurie eine spezielle Deutung erlaubt, widmete sich dem
Körper und seinem Platz im Raum. Der Beziehung zwischen
Intimität und Gesellschaft wandte sich die vierte
Phase sich im Hochchor des Münsters zu, einem besonders
intimen Raum, der in der grossen Raumschale des Münsters
eingebettet ist.
An den bisherigen Spielorten wurden "Madame"
und "Monsieur" von zwei Personen repräsentiert.
In Basel wurden die beiden Personagen durch zwei Männer
und zwei Frauen dargestellt. Dies ist eine der Weiterentwicklungen
des Projekts, eine Anpassung an die Räume im Münsterbezirk.
Über vierzehn Tage hinweg war MADAME MONSIEUR im
Münsterbezirk präsent; vor den Aufführungen
bestand die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit,
den Probenprozess mitzuerleben.
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