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VOILÀ !


20./21.01.2007 KÖLNER STADTANZEIGER (Nicole Strecker: Getantzte Bilanz des Lebens)

(...) In der schönsten Sequenz zeigt Olza den Körper als altersschwache Maschine, die knarrt und ächzt. Erstaunlich, wie es Olza gelingt, in jeder Bewegung selbst-ironische Distanz zu demonstrieren: Er imitiert klassisches Ballett so hölzern wie ein Laie und überrascht dann mit plötzlicher Virtuosität. Er scheint in seinen Tanzsequenzen aus der eigenen Vergangenheit zu zitieren, karikiert etwa das Pathos aus seinen Jahren beim grossen Theatraliker des Modernen Tanzes, Maurice Béjart. So gelingen Olza grosse Momente in seiner sehr persönlichen Lebensbilanz.


19.01.2007 RHEINISCHE POST (Regine Müller: Voilà! ein Abend rund ums Altern)

(...) Während geistreich diskutiert wurde, schlich sich Performer Philippe Olza heran und unterwanderte das intellektuelle Geschehen. Kroch erst seitlich unter den Teppich und rührte sich wenig. Dann legte er los mit einem eigenen, tänzerisch virtuosen Kommentar zum Thema Altern - absurder Humor, feinsinnige Beobachtung. Mit dem roten Teppich und einem Staubsauger ringend, erzählt Olza von Gebrechen. Von Gelenkschmerzen und Bewegungsdrang, von Einsamkeit und Eigensinn. Absolut sehenswert.


08.2006 OKINAWA NEWS (Sumiko Kobayashi: Ein Schweizer, ein Teppich und ein Staubsauger landen in Okinawa)

(...) Mit seinem Staubsauger und seinem roten Teppich reiste der Tänzer Philippe Olza vom anderen Ende der Welt an und zeigte sein Stück VOILÀ ! [japanisch "Sôjiki-Otoko" (Der Mann mit dem Staubsauger)] in Okinawa. Ein Stück ungewöhnliches Tanz-Theater, das eine Talkshow und das Leben eines leicht verschrobenen Mannes humorvoll, einfühlsam und überraschend in Szene setzt. (...) Mit seinem zeitgenössischen Tanz reisst er uns mit und entführt uns auf geschickte Weise ungeschickt, natürlich auch begeistert und aufrichtig dem Leben gegenüber, in eine seltsame und tragikkomische Welt. Nach einem atemberaubenden Rennen ist es an der Zeit, eine Pause zu machen; mit einer Kaffeetasse in der Hand, wendet er sich schliesslich in perfektem Japanisch an die Zuschauer, was bei diesen sofort unwillkürliches Lachen und Staunen auslöst. Mit einem Minimum an Requisiten erreicht Olza subtile Effekte und sein gleichsam kraftvoller und sensibler Tanz berührt uns tief. Ein kleines Schmuckstück.


06.2006 SCÈNES MAGAZINE DES ARTS ET DU SPECTACLE, Brüssel (Antoine Pickels: Einen Sonntag lang)

(...) gegen das Ende der Diskussion hin trat Philippe Olza auf, gut gebaut, vom Alter allerdings schon etwas gezeichnet. Er glitt sachte unter den roten Teppich, auf dem debattiert worden war und... wartete. "Werden wir jetzt endlich unseren Tanz zu sehen bekommen?", schienen 300 Zuschauer stumm zu schreien. Darauf hatte Olza die treffende Antwort bereit: Seine bewegende Performance lotete in jeder Hinsicht die physischen Grenzen seines Körpers aus; und zwar auf eine effizient-burleske Weise, die man im Tanz, wo Humor und Qualität kaum einmal in Verbindung auftreten, nur allzu selten zu sehen bekommt. Vor allem aber kam in diesem Wechselspiel von Trägheit, Erschöpfung, Darstellung komplexer Charaktere und neurotischen Wunsch zu gefallen und zu verführen, endlich auch etwas zum Ausdruck, was für die über 40-Jährigen bezeichnend ist.


13.2.2006 GIORNALE DEL POPOLO (Man.B.: Gedanken über das Alter - Die positive Ironie von Olza)

Mitten im Lauf seines Lebens... befindet sich Philippe Olza auf einem roten Teppich und überlegt während einer kurzen Kaffeepause, ob er seine verlorene Jugend beweinen oder mit einem Lächeln seinen Weg fortsetzen soll. Der Schweizer Tänzer und Choreograph, hat am vergangenen Freitagabend im Teatro Nuovostudiofoce seine neuste Kreation mit dem Titel "Voilà !" vorgeführt. Ein doppelbödiges Schauspiel, das die Aufmerksamkeit des Publikums eroberte, einerseits wegen der ganz besonderen Struktur, anderseits dank der Ausstrahlungskraft des Tänzers.


26.9.2005 BASLER ZEITUNG (David Wohnlich: Beredtes Altern und getanzte Zeit)

(.) Philippe Olza bringt das Altern auf die Bühne - in Form von Podiumsgesprächen und einer kommentierenden Tanzperformance. Und erreicht ein überraschend stimmiges Zusammenwirken. Jedes Mal war eine Antwort auf ein vorangegangenes Podiumsgespräch mit Gästen. Am Freitag waren dies die Brüder Christoph und Felix Eymann, die, befragt von Roger Ehret, über die Themen "Lebensmitte und Älterwerden" sprachen. Da fragt man sich: was wollen zwei erfolgreiche, aus einer anregenden und berühmten Familie stammende, in der Blüte ihrer Jahre in verantwortungsvollen, sozial eingebundenen Positionen stehende und an diesen wachsende Persönlichkeiten über das Altern sagen können? So bekommt das Publikum zwar einige köstliche Jungenderinnerungen zu hören, die Reflexionen übers Altern jenseits der Lebensmitte bleiben jedoch züchtig im Bereich der Allerweltsweisheiten.

(...) TIEFSINN. Doch dann das Unerwartete: Philippe Olza tanzt die vermeintlichen Banalitäten, gibt ihnen Tiefsinn und Körper. Als alternder Mann weiss er ganz genau, wovon zuvor die Rede war. Er taucht hinab in den tieferen Sinn des Gesagten. Olza zeigt einen von Humor und von liebevoller Weisheit aufgeladenen Szenenbogen des Alterns - angefangen bei den Schwierigkeiten, eine angenehme Ruheposition zu finden, über den Umgang mit Gelenkschmerzen bis hin zur Gebrechlichkeit, in deren Darstellung Olza geradezu akrobatische Möglichkeiten entwickelt, stark gebliebene Glieder schwach gewordenen helfen zu lassen. So wurde "Voilà !" auf listige Weise zu einem angenehmen Schock und zu einem heilsamen Lehrstück darüber, wie Tanzkunst weitersprechen kann, wo Sprache das Wesentliche wohl meint, aber nur ansatzweise aussagen kann.


05.07.2005 L'EXPRESS (Yvonne Tissot: Le corps vieillit, voilà !)

(...) Nachdem er den roten Teppich als Symbol seines alternden Körpers mit einem Staubsauger malträtiert hat, akzeptiert's der Tänzer endlich: sein Alter. Und trägt es mit Würde, trotz der Falten. Eine absurde und lebensbejahende Parabel. Die akrobatischen, filigranen und natürlich jungen Körper der Tänzer regen das Publikum von Tanzspektakeln in der Regel zum träumen an. Aber auch Tänzer werden älter. Was macht so einer nach 40? Und Normalsterbliche, wie sollen sie das Älterwerden akzeptieren in einer Gesellschaft, die der plastischen Performanz von Barbie und Ken huldigt? Das Festival für zeitgenössischen Tanz "Neuchâtel scène-ouverte" lancierte am vergangenen Sonntag im Theater La Poudrière die Diskussion mit "Voilà !" von Phillippe Olza, einer Vorpremiere zu einer Serie von Aufführungen, die im kommenden September in Basel zu sehen sein werden. Im ersten Teil lud der Schweizer Choreograf, der die vierzig bereits überschritten hat, die Neuenburger National- und Gemeinderätin Valérie Garbani und den Sportmediziner Gilbert Villard zu einem Podiumsgespräch ein, das der Journalist von "L'Express" und "L'Impartial" Alexandre Caldara leitete.

(...) OLZAS KAMPF. Die drei angesehenen Persönlichkeiten diskutieren rund 40 Minuten lang vor dem Hintergrund eines feuerroten Teppichs über den alternden Körper. Dann schleicht sich auf den Fussspitzen langsam der in einen Smoking gekleidete Tänzer heran und schiebt sich unter den Teppich wie unter eine Bettdecke: eine augenzwinkernde Geste, um den Protagonisten der Diskussion anzuzeigen, dass sie jetzt das Feld räumen sollen, um der persönlichen Sichtweise Platz zu machen, die der Tänzer vom Problem hat. Philippe Olza, der schon bei Béjart getanzt und auch in der Dimitrischule eine Ausbildung genoss hat, kommt unter dem Teppich im "Hauslook", in Shorts und im karierten Hemd, wieder hervor. Bewaffnet mit einem Staubsauger liefert er sich einen leidenschaftlichen Kampf mit dem immensen roten Spannteppich, der einmal zärtlich, dann wieder meditativ und bald gehässig und verzweifelt geführt wird. Bis der Staubsauger (womit sich sogar Kaffee kochen lässt) als Symbol aller Mittel, die einen vor dem Altern bewahren sollen, weggeworfen wird und der Künstler seine neue Haut akzeptiert, so wie sie ist. Auch mit ihren ungeheuren Falten. Olzas Performance, die Theater, Pantomime und zeitgenössischen Tanz unter einen Hut bringt, ist von einer atemberaubenden Virtuosität. Die musikalischen Versatzstücke, die auf Elementen von Staubsaugergeräuschen aufbauen, schaffen eine zugleich nostalgische und beängstigende Atmosphäre. Das Universum, das Olza schafft, ist genauso reich wie absurd. Anstatt des üblichen Traumes von jugendlichen Tänzerkörpern hinterlässt die Darstellung des Älterwerdens eher ein Unbehagen. Ganz schön mutig.


20.07.2004 LA PRESSE (Eliot Dardy: La Vingt-cinquième heure - "CONTACT - première étape" von Philippe Olza im Saal Benoît XII)

(...) Der belgisch-schweizerische Tänzer und Choreograph Philippe Olza (der ebenfalls Akrobat und Revue-Tänzer war) präsentierte in Avignon mit "CONTACT - pemière étape" seine neue Kreation, die sich auf spielerische Weise der Ausdrucksformen des Tanztheaters bedient. Philippe Olza entwickelt in seiner choreographischen und tänzerischen Arbeit einen ebenso zeitgenössischen wie persönlichen Stil, der jedoch eine erstaunliche Nähe zum Betrachter etabliert. "CONTACT - première étape" entspricht durch seinen Einfallsreichtum und seine Unmittelbarkeit genauestens der Idee dieser nächtlichen "Vingt-cinquième heure" (fünfundzwanzigsten Stunde) in Avignon, deren Ziel es ist, den "Contact" zwischen aktueller Theaterarbeit und einem neuen Zuschauerkreis herzustellen. Philippe Olza zeigt uns in seiner Choreographie die Begegnung einer Figur à la Buster Keaton mit einem Staubsauger, die in ihrer grotesk-komischen Weise an den Film "Mon oncle" von Jaques Tati erinnert. Der Betrachter fühlt sich jedoch von dieser ebenso humorvollen wie poetischen Begegnung zwischen einem Menschen und einer Maschine, die diesen gleichsam "aufsagt", seltsam angesprochen. Kurzum: eine Choreographie voller Einfallsreichtum und hintergründigem Humor, die ihren fragmentarischen Charakter keineswegs leugnet. Wir erwarten mit Spannung die Fortsetzung dieses Abenteuers.


22.07.2004 LE MAGUE (Jacques Chaussepied: Sternenstaub)

(...) Wie eine einfache Teppichmilbe unter einem roten Teppichboden liegend oder buchstäblich am Steuer seines Staubsaugers sitzend: Philippe Olza bietet uns in seiner neuen Choreographie eine bunte Vielfalt an Perspektivverschiebungen. Es ist schon ein komischer Vogel, der da in überraschenden Posen und Bewegungen den Bühnenraum durchmisst und sich zuguterletzt sogar auf dem Motor seiner Staubsauger-Höllenmaschine ein Ei brät und einen Kaffee kocht. Am Ende weiss man nicht mehr recht, wer hier saugt, und wer aufgesaugt wird! Jeder Gegenstand wird dekonstruiert und ins Absurde verschoben, einschliesslich des Staubsaugergeräusches selbst, das vom Tänzer bisweilen imitiert wird. Das rote Teppichquadrat umkreisend, verwandelt er sich plötzlich in einen unwiderstehlich komischen Brüsseler Taxifahrer (mit belgischem Akzent) oder einen biederen Schweizer Eidgenossen. Durch zahlreiche dadaistische Pirouetten wird die Welt durcheinander geschüttelt, um einen Zustand geordneter Unordnung zu erreichen. Hinter der gewitzten Fassade verbirgt sich jedoch ebenfalls eine grosse tänzerische Meisterschaft. Philippe Olza, der an der Scuola Teatro Dimitri in der Schweiz und bei Maurice Béjart in Brüssel ausgebildet wurde, verfolgt seit einigen Jahren eine Solokarriere, die ihn u.a. von Avignon über Oshogbo (Nigeria) nach Rom und Paris führte. Er präsentierte diese Variation für Mensch und Staubsauger im Rahmen der "Vingt-cinquième heure" (fünfundzwanzigsten Stunde) des Festivals von Avignon 2004.


24.07.2004 LA PRESSE D'AVIGNON (Werner Kolk: Welcome to the Machine)

(...) Im Saal Benoît XII, eine gelungene "Vingt-cinquième heure": "CONTACT - première étape" von Philippe Olza. Das 58. Festival von Avignon stellte einen wahren Neubeginn dar. Die fünundzwanzigste Stunde ("La vingt-cinquième heure") im Saal Benoît XII eine der innovativsten Ideen bzw. "der Fund dieses 58. Festivals" (Libération vom 19. Juli 2004). Ein Ort für Experimente und Ideenlabor, wo um ein Uhr nachts einem Künstler oder einer Truppe die Bühne frei stand.

(...) In der Nacht vom 17. auf den 18. Juli präsentierte hier der belgisch-schweizerische Künstler Philippe Olza "CONTACT", erste Etappe einer neuen Solotanz-Choreografie: die Begegnung zwischen einem Mann und einem Staubsauger. Zu Beginn ist man neugierig, am Ende begeistert von der tänzerischen Leistung. Die einfache Szenografie besteht aus drei Elementen: einem Mann, einem Quadrat aus rotem Teppichboden, einem gelben Industriestaubsauger. Während die Zuschauer Platz nehmen, schläft der Mann unter dem Teppich. Er erwacht langsam, erhebt sich und schaltet den Staubsauger ein. Den Kontakt herstellen, in Kontakt treten... welcome to the machine. Der Mann ist bestrebt (aber nach was strebt er?) sein Territorium zu säubern; sein einziges Gegenüber - sein einziger "Kontakt" - ist die Maschine. Man denkt an die Bilder eines Francis Bacon, auf denen die (menschliche) Figur in einer Struktur gefangen ist und nach einem Ausweg sucht. Was sich auf der Bühne abspielt wird so zur Metapher unserer Situation: der Vereinzelung des modernen Menschen, der in einem Kokon eingeschlossen ist. Der Staubsauger verwandelt sich schliesslich in eine Maschine für alles, von der Camping-Küche bis zum Kommunikationsschlauch mit einer virtuellen Aussenwelt. Philippe Olza spricht über unser Los, unsere tragikomischen Moderns Times. Wir strebten nach Glück und sind am Ende nur noch bestrebt Staub zu saugen - unser eigenes Todessymbol. Es gibt viel zu lachen, aber über uns selbst. Philippe Olza dekliniert in seiner Darbietung mit grosser technischer Meisterschaft die ganze Bandbreite des Tanztheaters, Wort und Bewegung verbindend. Wir erinnern uns an die Begegnung von Susanne Linke mit einer Badewanne; die Vorgehensweise von Philippe Olza ist jedoch deshalb so einzigartig, weil er nicht durch distanzierende Verfremdung vorgeht, sondern durch Verschiebung, durch subtile "Verrückungen", mittels derer eine banale Szene aussergewöhnliches Ansehen und Sinn erhält. Es ist das Verfahren eines Charlie Chaplin, eines Buster Keaton. Am Ende seiner Darbietung umkreist der Tänzer in immer schnellerem Tempo sein Territorium - den roten Teppich - wie ein Himmelskörper auf seiner Umlaufbahn, bis er sich zum Ausgang hinauskatapultiert... Oder vom Leeren aufgesogen wird? "CONTACT - première étape" von Philippe Olza. Ein echter Etappensieg!


08.09.2004 L'AIR D'AVIGNON (Marie Dulcamara: Philippe Olza zurück in Avignon während einer "Vingt-cinquième heure")

(...) Diesen Sommer hat das Festival von Avignon zu neuem Glanz gefunden und die Stadt mit einem reichen Theater-, Tanz- und Musikprogramm erfüllt. Die neuen Festivalleiter Hortense Archambault und Vincent Baudriller können zufrieden sein. Philippe Olza, der belgisch-schweizerische Tänzer, Schauspieler und Choreograph, erntete in den vergangenen Jahren bereits zweimal Beifall in Avignon: 1988 mit "Le Funambule" von Genet im In-Programm und im Jahr 2000 - im Rahmen von "Avignon europäische Kulturhauptstadt" - mit seiner Performance "Madame Monsieur" im Musée Calvet. Dieses Jahr zeigte er im Saal Benoît XII die erste Etappe der Solotanzkreation "CONTACT - première étape": die Begegnung zwischen dem Tänzer und einem Staubsauger, die von Philippe Olza mit grossem Schwung und beissendem Humor dargestellt und vom Publikum mit langanhaltendem Beifall belohnt wurde. Wir erwarten mit Spannung die Fortsetzung dieses vielversprechenden Projekts.
 
     
     
     
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